Daimler, Linde und TOTAL sind im Rahmen der Clean Energy Partnership (CEP) gemeinsam einen wichtigen Schritt beim Ausbau der bundesweiten Wasserstoff(H2)-Infrastruktur vorangekommen. In Anwesenheit von Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, wurde heute Deutschlands erste direkt an einer Autobahn gelegene Wasserstoff-Tankstelle offiziell eingeweiht. Die neue H2-Zapfsäule am TOTAL Autohof Geiselwind an der A3 zwischen Würzburg und Nürnberg verknüpft die bereits vorhandenen Betankungsmöglichkeiten in den Metropolregionen Frankfurt/Main, Stuttgart und München miteinander und bildet somit einen Knotenpunkt für Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle in Deutschlands Süden.
Staatssekretärin Dorothee Bär erläuterte in ihrer Eröffnungsrede: „Elektrofahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzelle fahren ohne schädliche Emissionen. Sie besitzen eine hohe Reichweite und können innerhalb weniger Minuten auftanken. Im Zusammenspiel von Politik, Wissenschaft und Industrie ist es gelungen, dass Wasserstoffmobilität heute am Beginn der Markteinführung steht. Gemeinsam mit der Industrie haben wir für Forschung, Entwicklung und Demonstrationsvorhaben bis 2016 insgesamt 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt. Jetzt gehen wir verstärkt den Ausbau der Infrastruktur an: bis Ende 2015 sollen bereits 50 Wasserstofftankstellen in den Metropolregionen und entlang der Hauptverkehrsachsen stehen. Mit der neuen Tankstelle in Geiselwind kommen wir der Zielmarke einen Schritt näher. Der Förderbetrag von knapp einer Million Euro zum Bau der Tankstelle ist gut investiertes Geld – denn eine gute Infrastruktur ist Voraussetzung dafür, dass sich diese neue Form der Mobilität auch wirklich durchsetzt!"
„Die Vernetzung der nationalen H2-Infrastruktur ist der Erfolgsfaktor für die Markteinführung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle. Denn nur dann können sie eine „echte" Alternative für den Kunden sein", so Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter Konzernforschung & Nachhaltigkeit bei der Daimler AG. „Deshalb investieren wir nicht nur in die Entwicklung der nächsten Fahrzeuggeneration, sondern als einziger Automobilhersteller auch aktiv in den Ausbau eines flächendeckenden Tankstellennetzes in Deutschland."
„Durch die große Reichweite von Brennstoffzellenfahrzeugen und diesem ideal gelegenen Autobahnstandort kommen wir einer ersten, landesweiten Abdeckung ein gutes Stück näher", sagte Markus Bachmeier, Leiter Hydrogen Solutions bei Linde. „Wir freuen uns daher besonders, mit unserer Betankungstechnologie und unserem nachhaltig erzeugten Wasserstoff zu diesem wichtigen Meilenstein beizutragen."
Guillaume Larroque, Direktor Tankstellen bei TOTAL Deutschland unterstrich: „Wir verstehen uns als Vorreiter beim Aufbau der Infrastruktur von Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland. Das beweisen wir mit unserem Engagement seit mehr als zwölf Jahren. Mit Geiselwind betreibt TOTAL bereits sieben der 18 öffentlich zugänglichen H2-Tankstellen in ganz Deutschland – allein bei TOTAL könnten heute schon weit über 1.000 Brennstoffzellenfahrzeuge mit grünem Wasserstoff betankt werden."
Vorstand Alexander Ruscheinsky von der Vereinigung Deutscher Autohöfe e.V. (VEDA) betonte bei der Eröffnung: „Die Autohofbetreiber engagieren sich auch bei der Entwicklung neuer Mobilitätsformen und haben ihre Anlagen bereits für verschiedene Elektrolade-Konzepte geöffnet. Daher ist es nur logisch, dass auch die erste Wasserstoffsäule an einer Autobahn auf einem Autohof steht, schließlich bieten Autohöfe durch die Tatsache, dass sie beide Fahrtrichtungen einer Autobahn und zugleich kreuzende Bundes- und Landstraßen bedienen, eine kostengünstige Möglichkeit für einen effizienten Aufbau neuer Versorgungsnetze."
TOTAL hat in Geiselwind mehr als 250.000 Euro investiert und die gesamten Bau- und Genehmigungskosten sowie das Projektmanagement zur Errichtung der Wasserstoff-Technik inklusive Service- und Wartungsanteil übernommen.
Mit rund 90 errichteten Tankstellen in 15 Ländern ist Linde seit Jahren führend in der Wasserstoff-Technologie und betreibt in Wien die weltweit erste Serienfertigung für H2-Tankstellen. Linde verwendet dabei den selbst entwickelten ionischen Kompressor IC90, der Vorteile im Energieverbrauch, bei der Wartung und in der Geräuschentwicklung miteinander verbindet.
Der Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland geht einher mit dem geplanten Markthochlauf von Brennstoffzellenfahrzeugen verschiedener Hersteller. Der Standort Geiselwind ist Teil des 2012 ins Leben gerufenen Ausbauplans, der das deutsche H2-Netz zunächst von aktuell 18 auf insgesamt 50 Standorte erweitern wird - siehe dazu http://cleanenergypartnership.de/fileadmin/Assets/user_upload/50_TS.pdf
Mit 50 Wasserstoff-Tankstellen wird bundesweite Mobilität zwischen den Ballungsräumen entlang der Hauptverkehrsachsen in Deutschland flächendeckend möglich sein. Innerhalb dieses Ausbauprogramms beteiligt sich die Daimler-Linde-Initiative an insgesamt 20 neuen H2-Stationen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 20 Mio. Euro.
Im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) wird das Projekt von Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur unterstützt. Das Programmmanagement erfolgt durch die NOW GmbH (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie).
Quelle: Daimler